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Brasilien Sehenwürdigkeiten und beste Reisezeit
Wer nach Brasilien reist, muss sich entscheiden: Will man eine Ecke des Landes genauer kennen lernen - oder die Sehenswürdigkeiten streifen? Brasilien ist immerhin größer als Australien! Wer sich für die große Tour entschied und kann zu diesem Zweck einen Airpass kaufen. In großen Luftsprüngen kann man dann das riesige, dünn besiedelte Landesinnere des Brasiliens bereisen. Am beeindruckendsten dabei ist die Erkenntnis, in wie vielen verschiedenen Formen Wasser durch eine Landschaft fließen kann:
- Als gigantischer Wasserfall an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Hier "stolpert" der Rio Iguaҫu über ein vier Kilometer langes Loch im Flussbett. Dabei stürzen pro Sekunde 3000 Kubikmeter Wasser in einem tosenden Hexenkessel bis zu 90 Meter in die Tiefe - ein atemberaubender Anblick.
Wer Wasserfälle liebt, wird im Rio Iguaҫu betend niederbrechen
- Als endloses Schwemmland im Grenzgebiet zu Paraguay und Bolivien. 230.000 Quadratmeter brettlebenes Land werden hier jedes Jahr zur Regenzeit überflutet, bis nur mehr ein paar Wälder und die deichgeschützten Farmhäuser aus dem Sumpf herausragen. Dabei hält sich das Wasser mit wenigen Zentimeter Abweichung an die immer gleichen Höchst- und Tiefststände.
- Als breiter Strom, als schlammiger Zufluss, als eiliger Wasserlauf, als bedächtiges Bächlein, als ruhiger See, als überwachsener Kanal, als überfluteter Wald, als tropischer Regenguss in Amazonien - eine ganze Welt aus Wasser. Man muss sich das mal auf Europa umgelegt vorstellen: eine Wasserlandschaft von Lissabon bis Budapest, von Berlin bis Rom, in der Land immer nur als Insel zwischen zwei Wasserläufen vorkommt.
In dieser Welt kann man etwas länger verweilen, sich ein wenig hängen lassen, bevorzugt in der Hängematte. Liegt ja nahe in einem Land, in dem kurze, heftige Regengüsse im Stundentakt wie ein Saunaaufguss wirken und jede körperliche Anstrengung ("Ach Liebling, reich mir doch bitte den Caipirinha") sofort in kleinen Rinnsalen aus Schweiß am Rücken mündet. Und in dem man, kaum geht man in den Wald hinein, der hier ja direkt vor jeder Hüttentür wuchert, seines Lebens nicht sicher ist vor blutrünstigen Piranhas, Kaimanen, Anakondas und Jaguaren.
Okay, das ist jetzt doch etwas übertrieben: Die meisten Tiere ziehen einen Sicherheitsabstand zum Menschen vor. Und Kaimanen schmecke Menschenfleisch eindeutig zu wenig nach Fisch, versichern die indianischen Fremdenführer. Man kann hinein ins Wasser springen, wo man tags zuvor noch Piranhas mit rohem Heisch gefüttert hat. Wer doch kein Bad wagt, kann nach einem spannenden Tag (z.B. mit Paddeltour, Regenwaldhatscher, Amazonasbauernbesuch) in seinem Stelzenbungalow zufrieden in der Hängematte schaukeln und atemlos den Flussdelphinen zusehen, deren rosafarbene und graue Rücken wie flüssiges Metall durch das stille Wasser gleiten. Allein dieser Moment ist die Brasilien-Reise wert.
Tukan im Pantanal, dem größten Binnenland-Feuchtgebiet der Erde
Endlich mal so richtig durchhängen
Ob Rinnsal, Bach oder Huss - alles Wasser strömt dem Amazonas zu, der sich bis Manaus als schlammigkühler Rio Solimões durch den Urwald wälzt. Erst knapp nach der Millionenmetropole, für die man übrigens durchaus ein, zwei Tage aus dem Zeitbudget abzwacken kann (farbenprächtiges Opernhaus, Schlapfenläden, Bananengroßmarkt, alles sehr easy-going), vereint er sich mit dem humusgefärbten, warmen Rio Negro zum eigentlichen Amazonas. Von hier hat er noch rund 1600 Kilometer zum Atlantik, die er ohne jegliche Eile fließt, dann aber seine Wassermassen mit gewaltiger Kraft ins Meer presst.
Ein Stück auf seinem langen Weg kann man ihn mit einem Linienschiff begleiten. Sogar mit Hängemattenklasse. Am besten ein bisschen früher kommen - so ergattert man die besten Plätze mit Aussicht aufs Wasser und einer frische Brise. Da das Deck sich sehr schnell beängstigend dicht füllt, dauert es nicht lange, bis sich ein dichtes Netz aus kunterbunten Hängematten kreuz und quer, hinter, neben und halb über uns spannt. Und dann versinkt man für die mehreren Stunden in kontemplatives Schaukeln. Was tut man auf so einer Flussfahrt? Abwechselnd lesen, dösen, mit den Nachbarn radebrechen und die fernen Ufer betrachten.
Rio de Janeiro
Hinter der Bühne urbaner Eitelkeiten ragen die uniformen Wabenkulissen der Wohnblocks auf. Strahlend in vorderster Front, glänzend in zweiter Reihe und nach hinten schnell verblassend. Vier Straßenzüge stadteinwärts krallen sich bereits die schäbigen Hütten der favelas an die steilen Hänge. Von der Spitze des höchsten Berges, des Corcovado, blickt die berühmte Christusstatue über die Stadt, und wenn sie nicht gerade in Wolken steckt, sieht sie dabei auch etwas. Der Wolkenschleier kann hartnäckig sein (merke: auch im Sommer ist in Rio nicht jeden Tag eitel Sonnenschein), manchmal muss man mehrere Tage warten, bevor ihm die Stadt endlich zu Füßen liegt. Von der Aussichtsplattform eröffnet sich ein phänomenaler Blick. Smaragdgrüner Regenwald geht in steile Hüttensiedlungen über, die rasch in dichtes Stadtgebiet auslaufen, das wiederum in weiten Buchten ins Meer ausschwingt. Links ragt der markante Zuckerhut ins Blickfeld, der sich - viel gemalt, viel geknipst - mit der Baiá de Guanabara vereint. Rechts davon, im Süden, glitzert das vier Kilometer lange Band der Copacabana, die hohen Häuser wirken wie kleine Spielzeugwürfel vor dem anbrandenden Ozean.
Die Christusstatue am Corvocado (710 Meter über dem Meer) ist mit Sockel 38 Meter hoch. Sie wurde 1931 errichtet.
Copacabana - Badeanzüge tragen nur Touristen
Copacabana Strand in Rio de Janeiro
Versuchen Sie mal, sich an der Copa auf ein Buch zu konzentrieren. Üppige Hüften, wogende Busen, wohin man blickt, unzulänglich von kurios winzigen Bikinis bedeckt. Die Herren der Schöpfung stellen am Surfbrett, Volleyballfeld oder Badehandtuch unbekümmert Speckwülste, von knappen Tangas eingeschnürt, zur Schau. An der Promenade entlang dem Strand, die am Wochenende für Autos gesperrt ist, defiliert die ganze exzentrische Bandbreite der Großstadt: Girlies in Mikro-Miniröcken, Hausfrauen in Leggings und Schlabber-T-Shirts, junge Rüpel in Fußballtrikots mit Bierdose in der Hand, verliebte Pärchen, muskulöse Jogger mit dekorativ entblößtem Oberkörper, mafiose Typen mit reichlich Brillantine im Haar, alte Damen mit Hüten wie in Ascot.
Nicht ganz zu Unrecht werden die ultraknappen Bikinis in Rio "fio dental" genannt (Zahnseide). Man trägt sie völlig unabhängig von der Figur
Brasilien. Die beiden Enden der Sonnenskala
Badeurlaub in Brasilien? Nichts leichter als das. Aus Europa starten Charterflieger direkt an die Strände von Fortaleza, und auch wer eine Städtereise unternimmt, hat immer einen tollen Strand in der Nähe. Man kann aber auch eine (auch finanziell) etwas aufwändigere Variante wählen und sich beispielsweise nach Fernando de Noronha begeben. Eine gute Flugstunde vom westlichen Zipfel Brasiliens ragen die Spitzen eines über zehn Millionen Jahre alten Vulkans aus dem Atlantik, der an dieser Stelle 4000 Meter tief ist. Der gesamte exponierte Archipel von Fernando de Noronha, bestehend aus 21 kleinen Inseln, war aus militärstrategischen Gründen lange Zeit off limits für Besucher - mit dem damals zwar unbeabsichtigten, heute aber umso segensreicheren Nebeneffekt, dass die Tier- und Pflanzenwelt sich hier selbst überlassen blieb. Und als man Fernando de Noronha als Militärstützpunkt schlussendlich aufgab, wurde der Archipel klugerweise umgehend als Nationalpark unter Schutz gestellt; dauerhaft bewohnt ist ohnedies nur die namensgebende Hauptinsel.
Fernando de Noronha ist ein Paradies, für das man Eintritt bezahlt
Bevor man sich der intakten Hora und Fauna nähern darf, wird man kräftig zur Kasse gebeten. Die tägliche Aufenthaltsgebühr ist happig, die Unterkünfte sind von mäßiger Qualität - und alles ist im Vorhinein zu zahlen und ungefähr doppelt so teuer wie anderswo in Brasilien. Ungeachtet dieser Tatsache ist Fernando de Noronha zurzeit schwer angesagt. Bemerkenswert, dass die Insel trotzdem sympathisch geblieben ist.
Fernando de Noronha ist nicht groß - würde die Sonne nicht gar so sengend vom Himmel brennen, ließen sich alle Wege spielend zu Fuß bewältigen. Es finden sich aber keine zwingenden Gründe, viele Wege zu unternehmen. Vila dos Remedios, der Hauptort, ist seltsam unordentlich und als Sehenswürdigkeit vernachlässigbar. Und sonst gibt es auf der Insel eigentlich nur Strände.
Am Vormittag kann man tauchen gehen, bei Sichtweiten bis zu 40 Metern und einer Fischdichte, die irgendwie an das Gedränge im Supermarkt vor Feiertagen erinnert; am Nachmittag einen von vielen kleinen Lokalen besuchen. Dort bekommt man Fisch in allen Variationen - gekocht, geschmort oder gegrillt.
Empfehlenswert ist der Besuch in der Früh der Bucht Baia dos Golfinhos. Von einem Aussichtspunkt hoch über der Baia dos Golfinhos kann man auf die Bucht hinunter blicken und sehen, wie sich das Wasser im fahlen Morgenlicht unruhig kräuselt. Es dauert einen Moment, bis man begreift, dass nicht der Wind das Wasser bewegt - sondern ein stetiges Auf und Ab von Delphinrücken. Täglich um diese Zeit treffen hier mehrere hundert Spinner-Delphine aus den Weiten des Meeres ein, um den Tag in der geschützten Bucht zu verbringen. Es sind so viele, dass sie oft nur durch gewagte Wendemanöver Zusammenstöße vermeiden können. Dennoch finden sie Platz für rasante Fangerlspiele, zirkusreife Sprünge, mehrfach geschraubte Spins. Der Anblick ist unvergesslich. Allein dieser Moment ist eine Reise nach Brasilien wert.
Spinner-Delphine in der Baia dos Golfinhos
Salvador da Bahia
Interessant ist der Besuch von Salvador da Bahia. Hier wird man innerhalb einer Stunde in Summe mehr ausländischen Mit-Touristen begegnen als irgendwo in Brasilien. Riesige Kreuzfahrtschiffe laufen die Allerheiligenbucht an und entlassen ihre Passagiere für ein paar Stunden in die barocke Innenstadt Pelourinho, die unter UNESCO steht. Erst vor kaum 30 Jahren hat die Regierung dieses Viertel von den Slums befreit, aufgepäppelt und bunt bepinselt. Interessierten Besuchern sollte damit ein wichtiges Stück brasilianischer Kultur zugänglich gemacht werden. Davor hätten die Taxifahrer nicht mal beim helllichten Tag und auch nicht für viel Geld einen Touristen da durchkutschiert oder gar aussteigen lassen - viel zu gefährlich. Heute wacht die Polizei an jeder zweiten Ecke rund um die Uhr über das Geschehen; man kann unbesorgt herumspazieren, fotografieren und in einem der zahllosen Souvenirläden die Geldbörse zücken.
Pelourinho - die Innenstadt von San Salvador da Bahia
Die expressive Farbigkeit der alten Häuser wirkt auf den ersten Blick sehr pittoresk. Bei näherem Hinsehen gewinnt man aber schnell den Eindruck, dass dem Pelourinho bloß ein grelles Bühnen-Make-up verpasst wurde. Genauer hinsehen darf man nicht. Unter der dezimeterdicken Tünche bröckelt die barocke Bausubstanz der ersten Hauptstadt Brasiliens weiter bedenklich vor sich hin. Das Flair ist für den, der nicht ständig dort wohnt, sicher mit einem gewissen Reiz verbunden - die kunterbunt angefärbelten Häuser mit ihren Rissen und Schrammen wirken viel lebendiger als die bei uns so beliebten fachkundig revitalisierten Altbauten -, wie es sich darin lebt, ist eine andere Frage.
Die vielen Kirchen und historischen Denkmäler, die barocke Opulenz inmitten tropischer Fülle, die süßlich-exotischen Duftschwaden aus unzähligen kleinen Garküchen, unvermutete, den Pulsschlag beschleunigende Trommelschläge aus oberen Etagen, das ganze pralle, pulsierende Leben Salvadors - es wird richtig schwindlig von all den verschiedenen Eindrücken. In dieser Stadt mussten die meisten Sklaven ihren Fuß auf brasilianischen Boden setzen, das prägt sie bis heute. Die afrikanische Seele Brasiliens schwingt unter der bonbonbunten Oberfläche, und wer aufmerksam durch Salvador geht, spürt ihre Vibrationen.
Am stärksten fühlbar sei das afrikanische Element im Candomble, einem mystischen Kult, der hier im Rang einer Religion steht. Man kann den Besuch einer Zeremonie buchen, was die Mystik zwar etwas beeinträchtigt. Wörtlich übersetzt heißt Candomble "wo Gott tanzt". Was man dann zu fortgeschrittener Stunde in einem ärmlichen Stadtteil zu sehen bekommt, wird wahrscheinlich gemischte Gefühle erwecken.
Wenn es Nacht wird in Salvador da Bahia, kommen die Götter zum Tanzen
Ist das wirklich echt? Ist da jetzt tatsächlich, ähm, ein Geist ins Medium gefahren, oder ist das bloß ein Spektakel für zahlende Touristen? Aber wieso sind dann auch so viele Bahianer da? Und wie ist es überhaupt möglich, sich so lange derart ekstatisch zu bewegen? Die Heimischen beteuern, dass es sich hier keineswegs um billige Folklore handle. Ob das stimmt oder nicht, man wird in jedem Fall schwer beeindruckt.
Was aber noch mehr fasziniert als der ganze Götterzauber, ist die Musik. Salvador gilt als Brasiliens Musikhochburg, es gibt kaum ein Restaurant im Pelourinho, das auf eigene Musiker verzichtet. Aber nicht das ist gemeint. Es ist vor allem die Musik von den vielen Open-Air-Bühnen, die Musik, die aus den Probekellern tiefschwarzer Karnevalsverbände dringt, die Allgegenwart von Musik, die das Blut in Wallung bringt. Angeheizt von mitreißenden Rhythmen verschmelzen die Zuhörer zu einer wogenden Masse, tanzen wie besinnungslos, Dienstagabend, Freitagabend und dann in einem gewaltigen Crescendo Samstagabend bis zum furiosen Finale Sonntagnachmittag. Der Samba hält sie gefangen, gehuldigt wird ihm in bunten Karnevalsformationen und heißen Bühnenperformances.
Beste Reisezeit für Brasilien-Reise
Absolute Hochsaison ist in der Zeit von knapp vor Weihnachten bis Aschermittwoch sowie im Juli (der brasilianische Winter) - dann sind vor allem die Brasilianer selbst unterwegs, entsprechend gut gebucht sind Flüge und Hotels, die dann wie üblich mit den Preisen anziehen. Empfehlung: davor (im brasilianischen Frühling) oder danach (im brasilianischen Herbst) zu kommen. Meiden Sie die brasilianischen Wintermonate (Juni bis September), wenn der Süden (z. B. Rio und Iguagu) auf Ihrem Programm steht: Dort kann es dann ungemütlich kühl werden!
Weitere Brasilien Reisetipps
Airpass
Für innerbrasilianische Flüge ist ein Airpass am günstigsten. Er wird sowohl von Varig als auch von TAM angeboten, ist an allerlei Bedingungen geknüpft, muss vor der Abreise fix und fertig ausgestellt werden.
Einreise
Für Brasilien brauchen Sie kein Visum, es genügt ein Reisepass, der noch sechs Monate gültig sein muss.
Telefonieren
Vorwahl von Brasilien: 0055
Sprache
Lernen Sie ein paar Brocken Brasilianisch (das lokale Portugiesisch). Und rechnen Sie nicht damit, dass Sie mit Englisch wesentlich weiterkommen, nicht einmal, wenn Sie auf der „Gringoroute" bleiben.
Geld und Wechseln
Für einen Euro erhalten Sie circa 2,5 Brasilianische Real (R$). Bargeld holen Sie sich am besten von den Bankomaten, die es in ausreichender Dichte gibt; das meiste (sogar kleinere Beträge z. B. im Supermarkt) können Sie mit Kreditkarte zahlen.
Preise
Das Preisniveau liegt unter dem europäischen, und zwar deutlich, was Essen, Ausgehen und Einkaufen betrifft; weniger deutlich, aber immer noch spürbar bei Hotels, Flügen und Taxis. Ein Tipp zum Essengehen: Die Speisen auf der Karte sind fast immer für zwei Personen gedacht - Sie können meistens auch eine halbe Portion bestellen, die dann auch nur die Hälfte kostet.
Veranstalter
Sie können Brasilien-Rundreisen oder einzelne Bausteine daraus auch in Kombination mit Badeaufenthalten buchen.
Unterwegs auf eigene Faust
Mit Hotelbuchungen aus dem Internet, dem Airpass aus dem Reisebüro und Taxis vor Ort sowie dem einen oder anderen Zusatzpaket eines flexiblen Veranstalters kommen Sie ganz leicht durchs Land - stellen Sie sich mit unseren Tipps einfach Ihre ganz individuelle Reise zusammen, auch bei begrenztem Zeitbudget.
Rio de Janeiro
Suco-Bars
In Brasilien findet man an jeder Straßenecke (nicht nur in Rio) offene Läden mit der Aufschrift „Suco" (Fruchtsaft). Man hat die Wahl zwischen 30 und 40 himmlischen Sorten, die zum größten Teil frisch gemacht, zum kleinen Teil aus gekühltem Fruchtfleisch gemixt werden. Schwelgen Sie in Maracuja, Ananas (abacaxi), Acerola, Mango und Papaya (mamão), und kosten Sie auch hierzulande unbekannte Köstlichkeiten wie graviola, tapereba oder aҫai. Und zisch!
Ausgehen
Konzerte und Live-Musik gibt es ständig in Rio de Janeiro. Fragen Sie in Ihrem Hotel nach einem wöchentlichen Veranstaltungskalender (z. B. die Freitagsbeilage "Rio Show" der Zeitung "O Globo"), und lassen Sie sich gegebenenfalls beraten.
Iguaҫu
Der Flughafen liegt zwischen der Stadt (Foz do Iguaҫu) und dem Nationalpark (Parque Nacional de Iguaҫu), dessen Herzstück die gigantischen Wasserfälle sind. Öffentliche Busse pendeln zwischen Stadt und Parkeingang und fahren auch den Flughafen an. Vom Parkeingang bis zu den Fällen fahren dann untertags noch einmal Shuttlebusse im 10-Minuten-Takt.
Schiffstrip nach Santarem
Die Schiffe verkehren täglich von Mittwoch bis Sonntag (750 km, 32 bis 36 Stunden Fahrzeit), Tickets erhalten Sie im modernen Hafenterminal von Manaus. Es gibt vier Kabinen, viel witziger und luftiger ist die Fahrt aber in der Hängemattenklasse (Achtung: Die Hängematte ist selbst mitzubringen! Es gibt sie gleich vor dem Gebäude an zahlreichen StandIn zu kaufen.) In Santarem, einem verschlafenen Marktflecken, der nur per Schiff oder Flugzeug erreichbar ist, sollten Sie ein paar Tage bleiben. Am Wochenende und zu Feiertagen trifft man sich bis weit nach Mitternacht an der Promenade, untertags empfehlen wir Ihnen, mit dem Bus nach Alter do Chao zu fahren, einem winzigen Ort mit phantastischem Flusssandstrand (am Wochenende High-Life, ansonsten wunderbar einsam!). In Santarem ist es leicht, ein Hotel zu finden - Sie sagen einfach dem Taxifahrer, was Sie suchen, und der fährt mit Ihnen so lange rum, bis Sie etwas Passendes gefunden haben.
Amazonien
Die meisten Besucher wählen Manaus als Ausgangspunkt für einen mehrtägigen Aufenthalt in einer nahen Lodge oder einem Urwaldcamp. Das ist die einfachste und schnellste Art, Amazonien kennen zu lernen. Erwarten Sie sich allerdings keine unberührten Wälder oder eine allzu reichliche Fauna - die gibt es nur mehr in entlegeneren Gegenden.
Stopover in Manaus
Manaus ist längst kein verschlafenes Urwaldnest mehr, die Stadt hält immerhin bei 1,4 Millionen Einwohnern. So unangenehm, wie in vielen Reiseführern beschrieben (laut, heiß, stinkend), ist sie nicht. Mman sollte zumindest ein, zwei Tage hier verbringen. Sehr schön ist das Hotel Tropical Manaus (www.tropicalhotel.com.br), allerdings liegt es weit außerhalb des Zentrums und eignet sich daher nur bedingt, wenn man nur ganz kurz bleiben und in die City hineinschnuppern will. Besser: mithilfe des Taxifahrers ein Stadthotel suchen. Die Vorgangsweise ist hier allgemein üblich, man wird zu moderatem Tarif geduldigst herumkutschiert.
Fernando de Noronha
Der Archipel (Hauptinsel: Fernando de Noronha) steht als Nationalpark unter Schutz. Die Besucherzahlen sind limitiert, daher ist es ratsam, die Unterkunft im Voraus zu buchen - damit ist man fix angemeldet.
Tauchen
Auf Fernando de Noronha sind die schönsten Tauchspots Brasiliens zu finden (Sichtweiten bis zu 40 ml). Eine Besonderheit dazu: In Brasilien werden Doppeltauchgänge stets hintereinander durchgeführt, das hat den Vorteil, dass Sie den restlichen halben Tag für sich haben, aber den Nachteil, dass die Zeit dazwischen oft nicht zum Aufwärmen reicht. Es gibt mehrere Tauchschulen.
Salvador da Bahia
Brasilien ist Musik. Samba, Bossa nova und Tropicalismo liegen den Menschen hier im Blut. Und Salvador ist die Musikhauptstadt des Landes. Livemusik gibt es praktisch jeden Tag, besonders viele Konzerte finden traditionellerweise Dienstag- und Samstagabend sowie Sonntagnachmittag im Pelourinho-Viertel statt. Ein Live-Musikprogramm gibt es bei der Touristen-Info vor Ort, dort bekommt man von den sehr netten Mitarbeitern auch Tipps zu Konzerten außerhalb der Altstadt. Natürlich deckt man sich dann in Salvador gleich auch mit CDs ein.
Brasilien Reiseführer